Mia und die aus der 19
Habt ihr zuhause auch kleine Detektiv*innen? Dann habe ich mit "Mia und die aus der 19" von Nicole Mahne genau das richtige Kinderbuch für die Nachwuchsspürnasen!
Das Detektivfieber ist hier schon seit Längerem ausgebrochen. Ich weiss gar nicht mehr, wie es seinen Anfang nahm. Seit in der Nachbarschaft fleissig ermittelt wird, sind auch Bücher mit Protagonist*innen mit detektivischem Gespür hoch im Kurs.
Im ersten Band von "Mia und die aus der 19" von Nicole Mahne lernen wir Mia kennen. Sie geht in die 3. Klasse, lebt mit ihrer Mutter zusammen im kleinsten Haus der Strasse, hat gerade Ferien und Krach mit ihrer Freundin Jil und steuert geradewegs auf ihren ersten Detektivfall zu. Sie trifft nämlich auf den Schwimmbrillenmann aus der 19. Und die aus der 19 sind alles "schräge Vögel". Aber Mia ist "to-le-rant", wie sie erklärt und bietet Herrn Rippel, so heisst der Schwimmbrillenmann, auch gleich ihre Dienste als Detektivin an.
Dem Katzendieb auf der Spur
Und tatsächlich: Herr Rippel verrät Mia, dass die Katze von Herrn Schlottmeier verschwunden ist. Klar, nimmt Mia sofort die Ermittlungen auf. Autorin Nicole Mahne erzählt die knapp 180 Seiten starke Geschichte mit viel Witz aus der Ich-Perspektive von Mia. So können wir uns schnell in die Protagonistin einfühlen. Der zu lösende Fall wird ziemlich linear erzählt, überraschende Wendungen gibt es - zumindest aus Erwachsenensicht - keine. Spannung entsteht trotzdem und für die jungen Ermittler*innen stimmt die Komplexität gerade, um immer gut folgen und mitfiebern zu können.
Die "schrägen Vögel" aus der 19 sind ältere Menschen einer betreuten Wohngruppe. Da gibt es ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, vom einsilbigen Herrn Rippel, über den gebückten Herrn Knick, bis zur scheinbar immer schlecht gelaunten Frau Schmock, die im Rollstuhl sitzt. Mia geht ganz offen auf alle zu und bindet sie in die Lösung des Falls ein. So vermittelt die Geschichte wie nebenbei eine Lektion in Toleranz. Mia lebt alleine mit ihrer Mutter. Ihren Vater gibt es zwar, man weiss aber nicht so recht, wo er steckt. So kommt hier ohne grosse Erklärung das Familienmodell mit einem alleinerziehenden Elternteil vor und bringt noch mehr Vielfalt ins Spiel.
Superstar oder Detektivin?
Neben dem zu lösenden Fall gibt es eine Art Nebenhandlung: Mia hat sich wie erwähnt mit ihrer Freundin Jil verkracht. Die möchte nämlich Superstar werden und hat nichts anderes als Singen, Tanzen und ihre Glitzerjacke im Kopf. Und der Gipfel: Sie findet Detektivspiele albern, Kinderkram! So thematisiert die Autorin unterschiedliche Vorlieben, aber auch Rollenmodelle und Vorstellungen von erstrebenswerten Berufsbildern. Wobei der Coolness-Faktor eindeutig zugunsten der "knallharten Ermittlerin" Mia ausfällt. Nicole Mahne führt die Freundschaftsgeschichte zwischen Mia und Jil im Verlauf des Buches mit dem Detektivfall zusammen. Ob alles zu einem guten Ende findet, erfahrt ihr beim Lesen oder Vorlesen!
"Gesangsübung nennt sie es. Klingt allerdings eher so, als hätte sie grässliche Schmerzen. Die Sicherungen sind mir rausgeknallt, als Jil behauptet hat, Detektivin wäre kein richtiger Beruf, sondern ein Spiel für Kleinkinder." (S. 13)
Nicole Mahnes Text wird immer wieder aufgelockert mit den Schwarzweissillustrationen von Kai Schüttler. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, meist zwischen 10 und 20 Seiten.
Eine Kritik muss ich am Schluss noch aussprechen: Im Buch taucht einmal das I-Wort auf. Darauf hätte ohne Verlust verzichtet werden können. Beim Vorlesen würde ich es einfach weglassen.
Fazit
Nicole Mahne ist mit ihrem Kinderbuchdebüt "Mia und die aus der 19" ein witziger Kinderkrimi mit herrlich eigensinniger, klischeefreier Heldin gelungen. Mühelos verbindet sie die spannende Geschichte mit Themen wie Toleranz und Freundschaft. Grosse Leseempfehlung für Kinder ab ca. 8 Jahren. Zum Vorlesen geht's schon ab 6 Jahren.
Übrigens: Ich habe ja eingangs vom ersten Band gesprochen: Und wisst ihr was? Klar, es gibt schon Band 2, den ich euch natürlich auch bald vorstellen möchte.
Die Fakten
Mia und die aus der 19 (Band 1)
Nicole Mahne (Text)
Kai Schüttler (Illustration)
Südpol Verlag
176 Seiten
Erschienen am 28.02.2020
Hardcover
ISBN: 978-3-96594-037-6
Ab 6 Jahren (Vorlesen) bzw. ab 8 Jahren
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