Weihnachten rund um die Welt
(Werbung/Verlosung) Wisst ihr, weshalb wir Heiligabend am 24.12. feiern, was Grittibänze sind oder was Befana im Schilde führt? In "Die schönste Zeit. Weihnachten in aller Welt" von Monika Utnik-Strugała und Ewa Poklewska-Koziełło erfahrt ihr es!
Die zweite Frage dürfte für Schweizer*innen leicht zu beantworten sein, die Männchen aus Hefeteig sind hier allen bekannt und allseits beliebt in der Vorweihnachtszeit. Bei den anderen beiden Fragen wäre zumindest ich schon ziemlich überfragt gewesen. Klar, der 24.12. gilt als Geburtstag von Jesus Christus, aber ist das Datum überhaupt bekannt oder weshalb feiern wir gerade dann Weihnachten?
Weihnachtstraditionen weltweit
Das polnische Duo aus Autorin Monika Utnik-Strugała und Illustratorin Ewa Poklewska-Koziełło liefert Antworten zu diesen Fragen und Informationen zu ganz, ganz vielen weiteren Traditionen rund um Weihnachten auf der ganzen Welt. Sie blicken in katholisch geprägte Länder Europas und Südamerikas, genauso wie in protestantische (Amerika, Grossbritannien, Teile Deutschlands), in russisch-orthodoxe wie die Ukraine oder für uns ganz exotische wie Äthiopien. In dem Buch erfahren wir auch, dass Weihnachten sogar in Japan angekommen ist, auch wenn die religiösen Hintergründe auf der Reise dahin völlig verloren gegangen und durch eine Art Valentinstag Nr. 2 ersetzt worden sind.
Vom Advent bis zum Dreikönigstag
Die kurzen Kapitel folgen quasi dem Verlauf der Weihnachtstraditionen: Nach dem Blick auf das Datum, berichten sie über die unterschiedlichen Adventstraditionen, den Nikolaustag, die Tage vor Weihnachten (teils gibt es da ausgedehnte Feste), die Weihnachtsfeiertage, Silvester, Neujahr und den Dreikönigstag als Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten.
Adventskränze, Weihnachtsdekorationen, traditionelle Weihnachtsspeisen und die Christmette sind ebenso Thema wie der CocaCola-Nikolaus, skandinavische Wichtel und spanische Weihnachtslotterien mit Millionengewinnen. Ja, wir erfahren sogar, wer die Weihnachtskugeln aus Glas erfunden hat und welchen Hintergrund Charles Dickens' "Ein Weihnachtsmärchen" oder das Ballett "Der Nussknacker" haben.
Nach der Lektüre wissen wir, was ein Julbock ist, dass auf den Philippinen zu Weihnachten riesige Lampions gebaut werden, welches der älteste Weihnachtsmarkt ist, kennen Weihnachtsbräuche aus Katalonien, Mexiko und Caracas - dort fährt man auf Rollschuhen zur Messe - und kennen den Erfinder des Weihnachtslieds "Stille Nacht". Ja, sogar die Silvesterchläuse aus dem Appenzellerland haben ihren Auftritt.
Gut dosierte Informationen, schön illustriert
Die thematisch gruppierten Informationen kommen in meist recht kurzen Kapiteln von 2 bis 6 Seiten daher. So kann man das Buch am Stück lesen, aber ebenso gut häppchenweise über den Advent verteilt oder ganz gezielt nach Interessensgebiet. In Ewa Poklewska-Koziełłos Illustrationen dominieren Blau- und Rottöne, was sehr gut zu Weihnachten und zum Göttlichen passt. Die Bilder rahmen den Text schön ein und zeigen das Beschriebene. Bildelemente werden immer wieder auch als den Text strukturierendes Element eingesetzt. So ergänzen sich Bild und Text ideal. Die ornamentale und doch moderne Optik gefällt mir sehr gut.
Insgesamt merkt man dem Buch an, dass es aus Polen stammt, weil die polnischen Traditionen gewissermassen als Normalfall dargestellt werden. Das hat mich aber nicht gestört, ausser dass an der einen oder anderen Stelle Wissen vorausgesetzt wurde, das ich nicht hatte. Kritisch anbringen muss ich aber die Qualität der deutschen Fassung. Übersetzung und Lektorat hätten hier etwas sorgfältiger ausfallen dürfen. Es gibt einige holprige Stellen, zu viele Klammerbemerkungen, unnötige Füllwörter, verdrehte Wörter (Zuckerpuder), Tippfehler und fehlerhafte Grammatik. Für eine zweite Auflage - die ich dem Buch wünsche - gäbe es durchaus Verbesserungspotenzial.
Die Altersempfehlung des Verlags (ab 5) würde ich deutlich nach oben korrigieren. Es gibt zahlreiche Begriffe, die auch für Kinder gegen Ende der Grundschule noch erklärungsbedürftig sind. Gerade, wenn sie mit den Traditionen vielleicht nicht so vertraut sind. Und auch die Satzkonstruktionen sind teils so komplex, dass Vorlesen nicht ohne Vereinfachung, ohne das stärkere Aufgliedern in mehrere Sätze und ohne zusätzliche Erklärungen möglich wäre. Man kann das Buch durchaus gemeinsam lesen, aber so richtig Spass macht es wohl erst ab 8 oder 9 Jahren.
Fazit
Mit "Die schönste Zeit" können wir tief in die Bräuche und Traditionen rund um Weihnachten auf der ganzen Welt eintauchen. Das Sachbilderbuch bietet Kindern ab 8 oder 9 Jahren und auch Erwachsenen ganz viel Wissenswertes rund um die Weihnachtszeit. Monika Utnik-Strugała und Ewa Poklewska-Koziełło führen uns einen unfassbaren Reichtum an schönen, merkwürdigen und auch mal lustigen Traditionen vor Augen und machen richtig Lust, Weihnachten auch mal in Schweden oder Mexiko zu verbringen. Kurz: Dieses Kinderbuch macht die schönste Zeit noch schöner!
Die Fakten
Monika Utnik-Strugała (Text)
Ewa Poklewska-Koziełło (Illustration)
Angelika Gajkowski (Übersetzung aus dem Polnischen)
NordSüd Verlag
128 Seiten
Erschienen am 18.09.2020
Hardcover
ISBN: 978-3-314-10543-2
Ab 8 Jahren
PS: Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den NordSüd Verlag.
VERLOSUNG
Im Rahmen des #vorleseadvent von @kleinerleser auf Instagram darf ich ein Exemplar von "Die schönste Zeit" verlosen. Ihr könnt mit einem Kommentar hier auf dem Blog, auf Instagram oder Facebook in den Lostopf hüpfen. Herzlichen Dank an den NordSüd Verlag für das Verlosungsexemplar.
So nehmt ihr an der Verlosung teil:
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Die Verlosung dauert ab Freischaltung bis zum 11.12.2020, um 23:59 Uhr. Teilnehmen können alle ab 18 aus Deutschland, Schweiz und Österreich. Die Gewinnerin / der Gewinner wird per Los ermittelt und im jeweiligen Post bekannt gegeben. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Für den Versand gebe ich eure Adresse an den Verlag weiter.
Die Grafik zum #vorleseadvent ist von Laura Bednarski. Wenn sie euch gefällt, schaut euch doch auch mal meinen Buchtipp zu "Der lange Weg nach Hause" an.
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