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Wenn das Eis schmilzt

Habt ihr gerade auch so viel Bedarf nach seelentröstenden Bilderbüchern? Dann habe ich mit "Ein eiskalter Fisch" von Frauke Angel und Elisabeth Kihßl ein ganz wunderbares Exemplar für euch!


MINT & MALVE Buchtipp: Ein eiskalter Fisch, Frauke Angel und Elisabeth Kihssl, Tyrolia, 2020

Von eiskalten Fischen

Eiskalte Fische können wir ja gerade nicht so gut gebrauchen, tote eiskalte Fische schon gar nicht. Aber genau darum geht es in diesem Bilderbuch. Wie Autorin Frauke Angel eiskalte Fische und den Tod eines Haustiers zusammenbringt, ist schon genial. Und das geht so:


Ein kleiner Junge ist ganz traurig, dass sein Fisch Onno gestorben ist. Und nun - ja - kalt in einer Schüssel liegt. Der andere eiskalte Fisch - so nennt ihn zumindest die Mama - taut aber gerade da auf: Der Papa vom Jungen ist nämlich normalerweise gar nicht so der Kuscheltyp.


"Was schade ist, weil ich bin schon so ein Kuscheltyp."

Meint der Junge dazu. Als der Papa den toten Onno sieht, muss er aber weinen, ganz fest. Und da nimmt er seinen Jungen sogar in den Arm. Ganz fest.


"In Papas Armen war es weich und warm. Und sein Kragen hat Knitterfalten bekommen."

Von Kuscheltypen

Und so wird dieser traurige Tag von Onnos Tod plötzlich zu einem ganz schönen Tag, ein Tag voller Kuscheltyperei!


"Ich hab meine Nase ganz tief in seinen Hals reingebohrt und ungefähr bis 463-tausendmillionen gezählt."

Für solche Sätze muss man Frauke Angel einfach lieben, oder? Der Kuscheltyperei folgt eine herzzerreißende Beerdigungszeremonie. Und die Mama, die nach einem Streit mit dem Papa einen Spaziergang brauchte, kommt auch wieder zurück. Sie kommt zum Glück immer wieder zurück.



So erzählt Frauke Angel mit "Der eiskalte Fisch" aus der Sicht des Jungen in lockerem Ton und mit feinem Humor von traurigen und traurig-schönen Dingen, vom Wert einer Umarmung (oder zwei oder drei) und von der Erleichterung, die eintritt, wenn man seinen Gefühlen freien Lauf lässt.


Fantastisch bebildert hat das Kinderbuch aus dem Tyrolia Verlag Elisabeth Kihßl. Ihre Illustrationen vereinen Bleistiftkonturen, die an Kinderzeichnungen erinnern, mit bunten Flächen, meist in Blau- und Grüntönen, versetzt mit roten und violetten Highlights. In der Wohnung der Familie entdecken wir nicht nur fancy Monsteras, sondern auch sonst viele süsse Details.


Mir machte das Buch jedenfalls gleich Lust, auch wieder mal was zu zeichnen und so habe ich es mit dem Aquarium versucht. Vielleicht sucht ihr ja auch noch nach einer Beschäftigung? Dann holt einfach Stift und Pinsel und malt drauf los!


Fazit

"Der eiskalte Fisch" von Frauke Angel und Elisabeth Kihßl ist das erste Bilderbuch, das es schafft, mit drei Händen auf der Klospülung zu enden und damit für Rührung zu sorgen. Eine ganz grosse Vorlese- und Anschauempfehlung - für Kinder ab 4 Jahren und alle unterkühlten Menschen. Gerade in diesen Zeiten gibt dieses Buch besonders warm!


Die Fakten

Frauke Angel (Text)

Elisabeth Kihßl (Illustration)

Tyrolia-Verlag

26 Seiten

Erschienen im März 2020

ISBN: 978-3-7022-3842-1

Ab 4 Jahren


PS: Herzlichen Dank an den Tyrolia-Verlag für das Rezensionsexemplar.



Geteilte Freude ist doppelte Freude

Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich sehr, wenn du ihn dir auf Pinterest merkst oder in den Social Media teilst. Das gibt eine Runde Kuscheltyperei - in der Social-Distancing-Variante natürlich! ;-)


Buchtipp MINT & MALVE: Ein eiskalter Fisch - Frauke Angel und Elisabeth Kihssl, Tyrolia 2020


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