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- Meine Freund*innen & ich
Seid ihr auf der Suche nach einem vielfältigen und knallbunten Freund*innen-Buch für Kindergarten- und Schulkinder? Dann kann ich euch "Meine Freund*innen & ich" von Lena Wanner und Maria Frenay empfehlen. Auch ideal als Geschenk zum ersten Kindergarten- oder Schultag! Das Besondere am Freundschaftsalbum "Meine Freund*innen & ich" von Lena Wanner und Maria Frenay ist, dass jedes Kind zwei Doppelseiten zur Verfügung hat. Die erste ist jeweils, wie man es von anderen Freund*innen-Büchern kennt, ganz dem eintragenden Kind und seinen Vorlieben, Wünschen und Lieblingsdingen gewidmet. Auf der zweiten Doppelseite geht es dann unter dem Titel "du & ich" um die Beziehung zwischen dem Kind, dem das Buch gehört, und dem eintragenden Kind. Wobei haben wir immer viel Spass? Was möchte das eine Kind mal mit dem anderen gemeinsam machen? Wären beide ein Tier, welches wäre es jeweils? Ein Bilderrahmen gibt Gelegenheit für eigene kleine Kunstwerke. Die Hintergrundfarben wechseln immer wieder zwischen rot, blau, grün, lila und ocker. Und diese Farben greift Illustratorin Maria Frenay in ihren fröhlichen Illustrationen zu den einzelnen Fragen wieder auf. Neben den üblichen "Freund*innen-Seiten gibt es auch noch einige Doppelseiten, wo sich alle eintragen dürfen, etwa mit ihrem Geburtstag, ihren Kontaktangaben oder mit einer lieben Nachricht oder einem coolen Spruch für das Kind. Ich mag an diesem Freund*innen-Buch, dass es klischeefrei daherkommt. In den Farben sollten sich alle wiederfinden, dem einen gefällt vielleicht das Einhorn besonders, der anderen der Dino oder der süsse Marienkäfer. Die Fragen sind nicht allzu umfangreich und lassen sich auch in aller Kürze beantworten, so dass das Ausfüllen für selberschreibende Kinder oder ihre helfenden Bezugspersonen nicht ausartet. Auch, dass es weniger um Äusserlichkeiten, sondern vielmehr darum geht, was die Kinder und ihre Freundschaft wirklich ausmacht, finde ich sehr schön. Fazit "Meine Freund*innen & ich" von Lena Wanner und Maria Frenay ist ein klischeefreies Album für Kindergartenkinder und jüngere Schulkinder, das viel Spass bringt beim Ausfüllen. So wird es zu einer wunderbaren Erinnerung an die ersten Schulfreundschaften und die gemeinsame Zeit. Die Fakten Meine Freund*innen & ich Lena Wanner (Text) Maria Frenay (Illustration) Achse Verlag 99 Seiten Erschienen am 15.09.2023 Hardcover ISBN: 978-3-903408-16-6 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Lena Wanner auf Instagram Maria Frenay auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Achse Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Freund*innen-Bücher auf mint & malve Meine Crew - Ein Buch für Lieblingsmenschen und Mutgefühle - Anne Dittmann, Anna Lisicki-Hehn (2022) Alle meine Freunde - schönegrüsse.ch (2019) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Unlearn Patriarchy 1 und 2
Das Patriarchat verlernen? Gar nicht so einfach! Deshalb gibt es auch schon zwei Anthologien mit Essays von Expert*innen rund um Feminismus, Rassismus, Ableismus und viele weitere Themen aus feministischer Perspektive. Ich stelle euch "Unlearn Patriarchy" und "Unlearn Patriarchy 2" genauer vor. "Es ist die Stimme des Patriarchats, die uns bestraft, wenn wir es wagen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu wollen, wenn wir aus den vorgeschriebenen Rollen und gesellschaftlichen Erwartungen auszubrechen versuchen." ~ Lisa Jaspers, S. 11 In "Unlearn Patriarchy" sind 15 Essays versammelt, die gegen diese "Stimme des Patriarchats" anschreiben. Die Beiträge stammen von so unterschiedlichen Autor*innen wie Kübra Gümüşay (vgl. "Sprache und Sein" ), Linus Giese (vgl. "Brüste" ), Laura Gehlhaar, Teresa Bücker, Madeleine Alizadeh, Olaolu Fajembola & Tebogo Nimindé-Dundadengar (vgl. "Gib mir mal die Hautfarbe" ). Angesprochen werden die Themen Sprache, Gender, Liebe und Sex, Familie, Rassismus, Identität, Bildung, Kapitalismus, Politik und Macht, Geld und Technologie. Sie alle sind durchdrungen von patriarchalen Strukturen und alltäglichen Praktiken und immer wieder wird auch deutlich, wie gross die Schnittstellen unterschiedlicher Diskriminierungsformen von Sexismus, über Rassismus und Klassismus, bis zu Ableismus und Transfeindlichkeit sind. Wer schon so einiges über Feminismus und die Mechanismen des Patriarchats gelesen hat, für die*den wird vieles in "Unlearn Patriarchy" nicht gänzlich neu sein. Aber trotzdem ist es gut, sich so einige Zusammenhänge nochmals vor Augen zu führen. Und an einigen Stellen habe ich auch noch Neues oder Vertiefendes gelernt und nehme auch einige Ideen zum "Unlearnen des Patriarchats" mit. Insbesondere in Sachen Politik fühle ich mich von Kristina Lunz bestätigt, die sagt: "Politik zu unlearnen heißt deshalb, die Trennung von Öffentlich versus Privat aufzulösen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese Konstruktion patriarchal ist, um Frauen zu einflusslosen politischen Objekten zu degradieren." ~ Kristina Lunz, S. 182 Und dass es deswegen wichtig ist, zu erkennen, dass Politik nicht nur in Parlamenten, Regierungen und Ministerien stattfindet, sondern auch durch Aktivismus, zivilgesellschaftliches Engagement und das Sprechen über das "angeblich" Private, das eben auch politisch ist. Es gibt noch viel zu "unlearnen" "Unlearn Patriarchy 2" führt das Konzept des ersten Bandes weiter, denn wie die Herausgeber*innen im Intro festhalten, können ein Buch, ein paar gute Ideen und zwei ins Land geflossene Jahre nicht das Patriarchat abschaffen. Konsequenterweise haben die drei Herausgeberinnen des ersten Bandes auch gleich die Herausgeberschaft angepasst. Neu wird Silvie Horch ergänzt um Emilia Roig und Alexandra Zykunov. Auch thematisch gibt es hier in 13 Essays nochmals Neues zu entdecken. Etwa von Rebecca Maskos zu Ableismus, Asha Hedayati zum Thema Recht, von Saboura Naqshband zu Klasse, von Melina Borčak zum Thema Krieg und Genozid oder Nicole Seifert zum Thema Literatur (vgl. auch "Frauen Literatur" und "Einige Herren sagten etwas dazu" ). "...lesen wir im hebräischen Urtext, dass Gott* die Menschen zu Gottes* Ebenbild schafft in einem Spektrum von Mann und Frau. Ein Spektrum deswegen, weil auch alles andere in den Schöpfungsberichten in einem Spektrum beschrieben wird: Tag und Nacht, Himmel und Erde, Land und Meer. Und alles und alle Geschlechter dazwischen wurden eben auch geschaffen." ~ Sarah Vecera, S. 501 Besonders spannend fand ich unter anderem Sarah Veceras Beitrag über die (christliche) Kirche und den entlarvenden (und erfrischenden) nicht-weissen, nicht-eurozentristischen, nicht-männlichen Blick der Autorin auf die Geschichten und Botschaften der Bibel sowie deren Umsetzung im System Kirche. "Wirkliche Neutralität kann es in einem diskriminierenden System nicht geben, vielmehr werden die Ungerechtigkeiten dieses Systems immer mit aufrechterhalten, indem sie im Namen vermeintlicher Neutralität ausgeblendet werden." ~ Asha Hedayati, S. 256 Das obige Zitat von Asha Hedayati und auch die anderen Essays machen sehr deutlich, dass sich das Patriarchat durch ALLE Lebensbereiche zieht und mit so vielen anderen -ismen zusammenspannt, dass die allermeisten (sogar privilegierte weisse cis-hetero Männer) gut daran täten, es endlich abzuschaffen. Es wird klar, dass wir uns den patriarchalen Strukturen und Mechanismen gar nicht entziehen können. Neutralität gibt es in diesem Zusammenhang schlicht nicht und deshalb sollten wir uns stolz als Feminist*innen bezeichnen und etablierte Systeme und Machtverhältnisse immer kritisch aus feministischer Perspektive beleuchten. Fazit Ich kann die Lektüre von "Unlearn Patriarchy" und "Unlearn Patriarchy 2" nur allen empfehlen: egal, ob bereits selbsternannte*r Feminist*in oder noch im patriarchalen Happyland unterwegs. Aus diesen feministischen Anthologien nehmen alle etwas mit und wenn es "nur" neue Perspektiven auf unser gesellschaftliches Zusammenleben, die Politik und die Wirtschaft sind. Noch schöner wäre es natürlich, wenn wir aus den erhellenden, teils provokativen, manchmal witzigen und oft wütend machenden Essays den nötigen Schub mitnehmen, um das Patriarchat im eigenen Alltag und wo wir uns halt so bewegen - z. B. in der Literaturwelt, in der Elterngruppe der Kita, einem Sportverein oder am Arbeitsplatz - sichtbar zu machen, zu kritisieren und schliesslich zu unlearnen. Die Fakten Unlearn Patriarchy Lisa Jaspers, Naomi Ryland, Silvie Horch (Hrsg.) Kübra Gümüşay, Linus Giese, Emilia Roig, Lena Marbacher, Friederike Otto, Laura Gehlhaar, Teresa Bücker, Madeleine Alizadeh, Olaolu Fajembola, Tebogo Nimindé-Dundadengar, Margret Rasfeld, Lisa Jaspers, Kristina Lunz, Ise Bosch, Kenza Ait Si Abbou, Naomi Ryland (Texte) Ullstein Verlag 320 Seiten Erschienen am 01.09.2022 Hardcover (auch im Taschenbuch erhältlich) ISBN: 978-3-550-20219-3 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Unlearn Patriarchy 2 Emilia Roig, Alexandra Zykunov, Silvie Horch (Hrsg.) Yassamin-Sophia Boussaoud, Karin Hartmann, Anne Dittmann, Ireti Amajo, Rebecca Maskos, Asha Hedayati, Miriam Davoudvandi, Saboura Naqshband, Alexandra Zykunov, Melina Borčak, Sarah Vecera, Mandy Mangler & Gonza Ngoumou, Nicole Seifert (Texte) Ullstein Verlag 352 Seiten Erschienen am 14.03.2024 Hardcover ISBN: 978-3-550-20277-3 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag und an NetGalley DE für die digitalen Rezensionsexemplare. Die Seitenzahlen beziehen sich auf die digitalen Ausgaben und weichen deshalb von den Printausgaben ab. Feministisch weiterlesen auf mint & malve Brüste - Eine Anthologie - Linus Giese und Miku Sophie Kühmel (Hrsg.) (Tropen Verlag 2024) Einige Herren sagten etwas dazu - Die Autorinnen der Gruppe 47 - Nicole Seifert (Kiwi 2024) Und alle so still - Mareike Fallwickl (Rowohlt 2024) Prima facie - Suzie Miller (Kjona Verlag 2024) The Future is... 14 Comics über die Zukunft - Lilian Pithan (Hrsg.) (Carlsen 2024) Nie mehr leise - Betiel Berhel (Aufbau 2023) Frau, Leben, Freiheit - Marjane Satrapi (Hrsg.) (Rowohlt 2023) Second-Class Citizen - Buchi Emecheta (Aufbau 2023) Das Geheimnis meiner Superkraft, Alison Bechdel, Holly Rae Taylor (KiWi Verlag 2023) Simone de Beauvoir - Ich möchte vom Leben alles - Julia Korbik, Julia Bernhard (Rowohlt 2023) Die Liga der Superfeminist*innen, Ein feministischer Werkzeugkasten für die Jugend von heute , Mirion Malle (Orlanda Verlag 2023) Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt - Nicole Seifert (Kiwi 2021) Wut und Böse - Ciani-Sophia Hoeder - hanserblau (2021) I'm every woman - Liv Strömquist (Avant 2019) Unerschrocken 1 und 2 - Pénélope Bagieu (Reprodukt 2017 bzw. 2018) Der Ursprung der Welt und Der Ursprung der Liebe - Liv Strömquist (Avant) Persepolis - Marjane Satrapi (Edition Moderne 2013) *Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Heartstopper Volume 3 bis 5
Was wäre der Pride Month ohne eine Graphic Novel mit DEM queeren Liebespaar schlechthin? Eben! Deshalb stelle ich euch heute die Bände 3 bis 5 der Heartstopper-Reihe von Alice Oseman vor. In Band 1 und Band 2 haben wir Charlie und Nick, zwei Highschool-Schüler kennengelernt, die beiden haben sich ineinander verliebt und sind zusammengekommen. Während Charlie schon vor seiner Beziehung mit NIck unfreiwillig geoutet wurde, hadert Nick noch mit seinem Coming out. Neben seiner Mutter weiss noch niemand Bescheid, insbesondere nicht sein Vater, der in Frankreich lebt und sich selten blicken lässt. Nicks Coming out gegenüber seiner weiteren Familie und seinen und Charlies Freund*innen ist denn auch ein zentrales Thema der Bände 3 bis 5. Dazu kommt, dass sich Nick grosse Sorgen um Charlie macht. Der ist oft gestresst und scheint mehr und mehr Mühe mit dem Essen zu haben. Er ist ja eh schon sehr schlank und jetzt entwickelt er offenbar einen richtigen Widerwillen gegen das Essen. Ein Härtetest für die Liebe Alice Oseman thematisiert sehr feinfühlig sowohl das selbstbestimmte Outing von Nick als auch Charlies psychische Probleme, die ihren Ursprung im Mobbing haben, dem er in der Schule nach seinem unfreiwilligen Coming out ausgesetzt war. Nick und Charlie können zum Glück offen reden, nicht nur über ihre Beziehung, sondern auch über alles, was sie sonst so bewegt oder eben auch quält. Und während Charlie von seinen Eltern - besonders seiner Mutter - noch mehr unter Druck gesetzt wird, hat Nicks Mutter grosses Verständnis und immer ein offenes Ohr und einen guten Ratschlag für ihren Sohn. Und auch in ihren Freund*innen finden Charlie und Nick wichtige Stütze. Queere Aspekte in Sidestories Alle drei Bände sind über 300 Seiten stark, sind aber locker mit Panels besetzt, kommen mit relativ wenig Text aus und sind eh so spannend, dass sie totale Pageturner sind. Neben der Hauptstory um Charlie und Nick bringt Alice Oseman auch immer wieder die eine oder andere Sidestory über andere Charaktere unter. So lernen wir zum Beispiel Charlies Schwester Tori näher kennen oder kriegen den Anfang der Lovestory zwischen zwei Lehrern mit. Und auch Elle und Tao lernen wir etwas näher kennen. So kommen auch Theman wie Transgender und Asexualität ins Spiel. Mit dem bevorstehenden Wechsel von Nick ans College spielt auch die Berufswahl bzw. der Entscheid über den weiteren Bildungsweg eine Rolle in dieser Coming-of-Age-Geschichte. Wann der abschliessende Band 6 erscheint, ist noch nicht klar. Aber für die englische Ausgabe gibt es Gerüchte, dass es noch 2024 sein soll. Und da schon Band 5 zeitgleich in UK/USA und im deutschsprachigen Raum erschienen ist, nehme ich mal stark an, das wird bei Band 6 wieder der Fall sein. Wir dürfen also hoffen, dass Heartstopper 6 unter vielen Weihnachtsbäumen liegen wird. ;-) Fazit "Heartstopper" von Alice Oseman verliert in den Bänden 3 bis 5 nichts an Spannung, wie es mit der Liebe zwischen Charlie und Nick wohl weitergeht. Indem die Britin darin auch schwere Themen wie Charlies Essstörung thematisiert, gewinnen die Bände an Tiefe und natürlich entwickelt sich auch die Beziehung der beiden. Wer es nicht abwarten kann, weiterzulesen, kann natürlich auch den englischen Webcomic lesen oder sich die Netflix-Serie gönnen. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Erscheinen von Band 6! Die Fakten Heartstopper Volume 3 Alice Oseman (Text + Illustration) Vanessa Walder (Übersetzung aus dem Englischen) Loewe Graphix 384 Seiten Erschienen am 17.08.2022 Hardcover ISBN: 978-3-7432-1282-4 Ab 12 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Heartstopper Volume 4 Alice Oseman (Text + Illustration) Vanessa Walder (Übersetzung aus dem Englischen) Loewe Graphix 384 Seiten Erschienen am 16.11.2022 Hardcover ISBN: 978-3-7432-1283-1 Ab 12 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Heartstopper Volume 5 Alice Oseman (Text + Illustration) Anne Brauner (Übersetzung aus dem Englischen) Loewe Graphix 336 Seiten Erschienen am 07.12.2023 Hardcover ISBN: 978-3-7432-1799-7 Ab 12 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Website von Alice Oseman Alice Oseman auf Instagram Alice Oseman bei X PS: Herzlichen Dank an Loewe Graphix für die Rezensionsexemplare von Band 3 bis 5. Weitere Comics, Graphic Novels, Romane und Sachbücher rund um LGBTQIA+ bei mint & malve Genderqueer - Eine nichtbinäre Autobiografie - Maia Kobabe (Reprodukt 2024) Brüste - Eine Anthologie - Linus Giese, Miku Sophie Kühmel (Tropen Verlag 2024) Das Geheimnis meiner Superkraft - Alison Bechdel (KiWi 2023) Die Liga der Superfeminist*innen - Mirion Malle (Orlanda 2023) Die Blüte von Paris - Gaëlle Geniller (Carlsen 2023) Heartstopper Volume 2 - Alice Oseman (Loewe Graphix 2022) Die Farbe Lila - Alice Walker (Ecco Verlag 2021, Neuübersetzung) Papierklavier - Elisabeth Steinkellner, Anna Gusella (Beltz & Gelberg 2020) Der Katze ist es ganz egal - Franz Orghandl (Klett Kinderbuch, 2020) Nach der Flut das Feuer - James Baldwin (dtv 2019, Neuauflage) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. 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- Der Bärbeiss
Kennt ihr die Geschichten vom "Bärbeiss" von Jutta Bauer und Annette Pehnt? Ich bisher nicht, aber die Comic-Adaption von Josephine Mark habe ich für euch gelesen und kann sie euch nur von Herzen empfehlen. Der Königspinguin, die Hasenbande, die Graureiher und das Tingeli haben einen neuen Nachbarn. Der struppige Geselle heisst "Bärbeiss" und hier ist Nomen offenbar wirklich Omen. Denn gute Laune scheint für den neuen Nachbarn ein Fremdwort zu sein, Gastfreundschaft, Offenheit für Neues und allgemeine Fröhlichkeit ebenfalls. Er ist lieber allein, buddelt seinen Garten um und auf alle Vorschläge seiner neuen Nachbar*innen für "lustige" Unternehmungen reagiert der Griesgram erstmal mit grosser Skepsis. Es ist immer schön, wenn's schön ist Doch besonders seine direkte Nachbarin Tingeli lässt sich nicht beirren. Das Tingeli lädt den Bärbeiss zum Kuchenessen ein, bastelt mit ihm, bringt ihm die Schönheit von Blumen und die Faszination für Fingerlinge (eine Art Mischung aus Vögeln und Schmetterlingen) näher. Und so kriegt nicht nur das Iglu langsam Risse, sondern auch die kühle Fassade vom Bärbeiss. Josephine Mark gelingt es, dass wir als Leser*innen den Bärbeiss trotz seiner reservierten Art irgendwie sympathisch finden, mit ihm mitfühlen können, ja, ihn geradezu liebgewinnen. Das ist wohl dem immer positiven Tingeli zu verdanken, das dem Bärbeiss stets wohlwollend begegnet und sicher ist, ihn von der Schönheit des Lebens und des Zusammenseins überzeugen zu können. Das Tingeli scheint keinerlei Vorurteile zu hegen und setzt voll auf Konfrontation mit dem Guten. Und das funktioniert auch. Langsam beginnt sich der grummelige Aussenseiter zu öffnen und findet in der Dorfgemeinschaft tatsächlich neue Freund*innen. Josephine Mark hat die Geschichten um den "Bärbeiss", ursprünglich erzählt von Annette Pehnt und illustriert von Jutta Bauer ("Die Königin der Farben"), in ihrer Comicadaption in klassischen Panels illustriert. Die Farben sind kräftig und fröhlich. Regieanweisungen oder Hintergrundinfos gibt es nicht. Hier funktioniert alles über Dialoge oder die für sich sprechenden Bilder. Damit sind die Comicgeschichten auch sehr gut zugänglich für unerfahrene Comicleser*innen. Fazit "Der Bärbeiss" von Josephine Mark (adaptiert nach den Geschichten von Annette Pehnt und Jutta Bauer) ist ein herrliches Comicvergnügen mit viel Humor und einem guten Gefühl für die Eigenheiten jedes Mitglieds dieser besonderen Dorfgemeinschaft. An diesen Geschichten hat die ganze Familie Spass und sie eignen sich wunderbar zum Vorlesen oder Selberlesen. Die Fakten Der Bärbeiss Josephine Mark (Text + Illustration) Jutta Bauer (Erfinderin der Figuren) Annette Pehnt (Erfinderin der Geschichten) Kibitz Verlag 96 Seiten Erschienen am 01.03.2024 Hardcover ISBN 978-3-948690-27-4 Ab 5 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Josephine Mark auf Instagram Website von Josephine Mark PS: Herzlichen Dank an den Kibitz Verlag für das digitale Rezensionsexemplar und das Bildmaterial. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Genderqueer - Eine nichtbinäre Autobiografie
"Genderqueer" ist eines der in den USA am häufigsten aus Bibliotheken verbannten Bücher. Natürlich nicht der einzige, aber sicher ein guter Grund, gerade diese autobiografische Graphic Novel von Maia Kobabe zu lesen. "Genderqueer - Eine nichtbinäre Autobiografie" von Maia Kobabe können wir dank dem Reprodukt Verlag und der Übersetzung von Matthias Wieland fünf Jahre nach dem Erscheinen im englischen Original nun endlich auch auf Deutsch entdecken. Und ich hoffe sehr, dass es im deutschsprachigen Raum nicht solchen - meiner Meinung nach total unberechtigten - Gegenwind erhalten wird wie in den USA durch die sogenannten Book Bans (mehr über diese Verbotsbestrebungen gegen verschiedenste LGBTQIA+-Bücher habe ich in diesem Artikel geschrieben, Maia Kobabe hat Interviews zum Thema und andere Ressourcen hier zusammengetragen (auf Englisch)). Denn diese Autobiografie in Form einer Graphic Novel sollte alle Personen erreichen, die sich mit ihrer Genderidentität irgendwo zwischen den sozial konstruierten Polen von Mann und Frau befinden und deren sexuelle Orientierung nicht in die heteronormative Norm (auch sie natürlich ein soziales Konstrukt) "passt". Und fast noch wichtiger finde ich diese Lektüre für alle, die sich auf der Suche nach ebendieser Identität oder Orientierung befinden. Eine konkrete Altersempfehlung gibt der Verlag nicht ab. Ich würde sagen, wenn man mit zwei, drei blutigen Bildern umgehen kann, kann man diese Lektüre ab 16 Jahren gut verdauen. Maia Kobabe nimmt uns mit in die Kindheit in einer abgelegenen Region Kaliforniens, wo das biologische Geschlecht oder das soziale Gender eine relativ kleine Rolle spielten. Ihre Eltern drängten Maia, bei der Geburt als Mädchen definiert, weder in die eine noch in die andere Richtung. Für die Eltern selbst hatten traditionelle Geschlechterrollen wenig Bedeutung. Doch die Konfrontation mit der geschlechtlichen Identität war (natürlich) unausweichlich, sobald Maia in die Schule kam. Schon da spürte Maia eine Abneigung dagegen, in eine bestimmte Rolle gepresst zu werden. Und war irritiert, wenn die Lehrerin sie auf dem Schulausflug nicht oben ohne baden lassen wollte. So richtig schwierig wurde es für Maia dann mit der Pubertät, weil die Hormone den Körper weiblicher werden liessen. Maia wünschte sich, kein Mädchen bzw. keine junge Frau zu sein. Aber war Maia ein Junge, ein Mann? Nein, vielleicht eher irgendwie neutral? Sehr gefühlvoll nimmt uns Maia Kobabe mit in das Gefühlschaos der Teenagerjahre - das ja sowieso schon gross ist - aber in diesem Fall nochmals extremer. Ohne Tabus spricht Maia Kobabe über Schwärmereien, Masturbation, die Suche nach der eigenen Identität und immer wieder die Konfrontation mit den gesellschaftlichen Erwartungen. Besuche bei der Gynäkologin waren der Horror für Maia, Albträume rund um Menstruationsblut begannen Maias Nächte zu prägen. Zu einem Zufluchtsort für Maia wurde die "Queer-Straight-Alliance", wo sich Schulkolleg*innen mit LGBTQ+-Themen auseinandersetzten. Auch mit Schwester Phoebe konnte Maia über Gefühle und Wünsche sprechen. Nach und nach nähert Maia sich Begriffen wie lesbisch, bisexuell, transgender, androgyn, asexuell etc. und versucht, sich auf den Spektren der geschlechtlichen Identität und der sexuellen Orientierung irgendwo selbst zu verorten. Maia setzt sich mit dem eigenen Körper genauso auseinander wie mit Sexualität oder der Wahl von Pronomen. Die Zeichnungen von Maia Kobabe transportieren die Gefühle der Menschen eindrücklich, mal rein über Mimik und Gestik, mal über sehr sprechende Bilder. Die Illustrationen wunderbar koloriert hat Maia Kobabes Schwester Phoebe Kobabe. Fazit Mit "Genderqueer - Eine nichtbinäre Autobiografie" gibt Maia Kobabe einen sehr intimen, offenen, direkten und zuweilen witzigen Einblick in das Aufwachsen und die Identitätssuche als nichtbinäre Person. Auch für cis hetero Leser*innen werden Maia Kobabes Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehbar. Und allen der LGBTQIA+-Community dürfte diese Graphic Novel in der einen oder anderen Beziehung aus der Seele sprechen. Die Fakten Genderqueer - Eine nichtbinäre Autobiografie Maia Kobabe (Text + Illustration) Phoebe Kobabe (Coloring) Olav Korth (Handlettering) Matthias Wieland (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) Reprodukt Verlag 240 Seiten Erschienen am 07.05.2024 Taschenbuch ISBN: 978-3-95640-415-3 Ab 16 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Maia Kobabe auf Instagram Linktr.ee von Maia Kobabe mit vielen Links rund um Book Bans PS: Herzlichen Dank an den Reprodukt Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. Das Copyright für die Bilder liegt ebenfalls beim Reprodukt Verlag. Weitere LGBTQIA+-Bücher auf mint & malve Brüste - Eine Anthologie - Linus Giese, Miku Sophie Kühmel (Tropen Verlag 2024) Das Geheimnis meiner Superkraft - Alison Bechdel (KiWi 2023) Die Liga der Superfeminist*innen - Mirion Malle (Orlanda 2023) Die Blüte von Paris - Gaëlle Geniller (Carlsen 2023) Heartstopper Volume 2 - Alice Oseman (Loewe Graphix 2022) Die Farbe Lila - Alice Walker (Ecco Verlag 2021, Neuübersetzung) Papierklavier - Elisabeth Steinkellner, Anna Gusella (Beltz & Gelberg 2020) Nach der Flut das Feuer - James Baldwin (dtv 2019, Neuauflage) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Zauberhafte Aussichten
Sagt euch der Name Stella Benson etwas? Die britische Autorin ist keine Unbekannte, aber ihre Romane sind in Vergessenheit geraten. Dank der Reihe rororo-Entdeckungen dürfen wir nun "Zauberhafte Aussichten" der britischen Schriftstellerin, Feministin und Dichterin erstmals auf Deutsch geniessen. Nachdem ich aus der Reihe rororo-Entdeckungen, herausgegeben von Nicole Seifert und Magda Birkmann, bereits "Ein Mädchen Harlems" der Afroamerikanerin Louise Meriwether verschlungen habe (Lobeshymne nachlesen), habe ich mir auch aus dem zweiten Programm der Reihe einen Band ausgesucht. Mit "Zauberhafte Aussichten" der britischen Autorin Stella Benson (1892-1933) geht es ins London des Ersten Weltkriegs. Übersetzt hat den Roman Marie Isabel Matthews-Schlinzig, aber mehr dazu später. Das englische Original dieses fantastischen Romans erschien unter dem Titel Living Alone 1919, also kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in dem die Handlung angesiedelt ist. Stella Benson erzählt darin die Geschichte der jungen Sarah Brown, die bei einer Komiteesitzung eine Hexe kennenlernt. Die Hexe bekommt von anderen verschiedene Namen und stellt sich auch selbst mit wechselnden Vor- und Nachnamen vor, gibt ihre wahre Identität aber nie zu erkennen. Wie weitere magische Menschen im Roman erinnert die Hexe an ein Kind, das die sozialen Gesetze nicht versteht und das Verhalten anderer Menschen nicht einordnen kann, sondern nur an den eigenen kindlichen Massstäben bemisst. Dadurch übermittelt Stella Benson geschickt Sozialkritik. Denn selbstverständlich hat die Hexe weder Verständnis für die scheinheilige Wohltätigkeit des genannten Komitees noch für den Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Hass - zum Beispiel zwischen den Brit*innen und den Deutschen. "Die echte Liebe kennt ihren Nachbarn persönlich und lacht mit ihm und weint mit ihm und isst und trinkt mit ihm, sodass sie am Ende, wenn für ihn die dunklen Tage kommen, mit ihm teilen kann, nicht, was sie zu erübrigen vermag, sondern alles, was sie hat." / S. 78 Die Hexe lebt auf einer kleinen Insel auf der Themse im "Haus Alleinleben". Sie ist eine Art Verwalterin dieser merkwürdigen Pension und lädt Sarah Brown ein, mit ihrem Hund David im "Haus Alleinleben" einzuziehen. Damit beginnt für die junge Frau eine Zeit der Wandlung und Selbstfindung jenseits der Konventionen der damaligen Zeit. Der Plot wird zuweilen herrlich absurd, führt einen zu lebenden Toten, landwirtschaftenden Feen, okkulten Ereignissen in bürgerlichen Kreisen, gefährlichen Kämpfen auf schwindenden Wolken, heissen Ritten auf Hexenbesen und heilenden Seen. All das präsentiert uns Stella Benson mit viel Humor, mit starken weiblichen Figuren und einem gewissen Biss, womit auch ihre Gesellschaftskritik immer wieder durchscheint. "Aber Auffassungsgabe geht in Komitees verloren. Je mehr Komitees man angehört, umso weniger versteht man vom gewöhnlichen Leben. Wenn der tägliche Rundgang aus nichts anderem mehr besteht als einem täglichen Rundgang durch Komitees, kann man genauso gut tot sein." / S. 12f Sprachgewaltiger Roman voller Magie "Zauberhafte Aussichten" ist ein Roman voller Spielereien, sowohl inhaltlich über die magischen Elemente als auch sprachlich. Es ist ein grosses Fest, in diesen Text einzutauchen. Dass wir die unbändige Freude an der Sprache, am sprachlichen Experimentieren und Erfinden und am dialektalen Transportieren von Persönlichkeiten auf Deutsch überhaupt erleben können, haben wir der Übersetzungsleistung von Marie Isabel Matthews-Schlinzig zu verdanken. Soweit ich das beurteilen kann, hat sie grossartige Arbeit geleistet. So hat sie beispielsweise die Dialekte nicht "einfach" in deutsche Dialekte übertragen, sondern eigene Kunstdialekte erfunden, was sie meiner Meinung nach viel glaubwürdiger macht und besser ins englische Setting passt, als wenn sie schlicht einen Bayer und eine Schwäbin hätte auftreten lassen. Zudem hat sie sprachliche Stereotype (wie z.B. rassistische Begrifflichkeiten) höchstens in der Figurenrede und möglichst abgeschwächt widergegeben. Wenn ihr mehr über den Übersetzungsprozess - auch in Verbindung mit dem Muttersein - erfahren wollt, empfehle ich euch die Lektüre von Marie Isabel Matthews-Schlinzigs Artikel auf dem Blog 54books. "Je schlimmer eine Welt wird, umso grösser wird die Magie, um sie zu retten." / S. 153 Der Roman lädt dazu ein, mehrmals gelesen und intensiv - zum Beispiel mit einem Buchclub - diskutiert zu werden. Nicht alle Situationen haben sich mir erschlossen und mit Sicherheit habe ich so manche Anspielung und Kritik auch nicht verstanden. Ich bin sicher, hier gäbe es mit mehr Wissen über die damalige Zeit und Situation in Grossbritannien (oder London im Speziellen) und profunderer Kenntnisse der (zumeist männlichen) Weltkriegsliteratur noch sehr viel mehr zu entdecken. Fazit Allen, die sich gerne mal auf ein sprachliches und inhaltliches Abenteuer mit magischen Elementen und viel Humor einlassen, kann ich "Zauberhafte Aussichten" von Stella Benson herzlich empfehlen. Die Fakten Zauberhafte Aussichten Stella Benson Magda Birkmann, Nicole Seifert (Hrsg.) Marie Isabel Matthews-Schlinzig (Übersetzung aus dem Englischen) Rowohlt Verlag 224 Seiten Erschienen am 13.05.2024 Taschenbuch ISBN: 978-3-499-01517-5 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Zur Serie rororo-Entdeckungen PS: Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag und an NetGalley für die Rezensionsexemplare in Print und digital. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Brüste - Eine Anthologie
Brüste, oft objektifiziert und sexualisiert. In "Brüste - Eine Anthologie" von Linus Giese und Miku Sophie Kühmel nehmen sich zwölf Autor*innen diesem Körperteil aus ihrer ganz individuellen Perspektive an. Das bringt zum Lachen, zum Nachdenken und führt zu so manchem Aha-Moment! Mit dem Stichwort "Brüste" verbinden wohl viele erst einmal ein sekundäres Geschlechtsmerkmal von Frauen. Gleich darauf dürfte die stillende Mutter folgen. Beide Assoziationen sind natürlich nicht falsch - wenn auch oft patriarchal geprägt und teils problembehaftet. "Brüste - Eine Anthologie", herausgegeben von Linus Giese und Miku Sophie Kühmel, macht aber schnell klar, dass das Thema viel breiter, die Perspektiven vielfältiger und der Bezug zu Brüsten sehr individuell ist. Mit Linus Giese schreibt beispielsweise ein trans Mann sehr berührend darüber, was Brüste für ihn bedeuteten und wie sein Weg zum Leben ohne Brüste aussah. Daniela Dröscher (Autorin von "Lügen über meine Mutter"*) nimmt uns mit ihren Fragmenten mit zu Brüsten in unterschiedlichen Zusammenhängen und Epochen. Bettina Wilpert thematisiert den mindblowing Fakt, dass auch Männer stillen können (zugegeben nur ein kleiner Prozentsatz) und geht auf problematische Instatrends ein, die insbesondere Mütter unter Druck setzen. Nils Pickert (er kann auch Kinderbücher) stürzt sich ganz tief in die Schnittstelle von Patriarchat und Sexismus und demaskiert so den male gaze auf Brüste. "Noch ist ein Busen eine Ware. Eine Ware, mit der mann [sic!] sich Geschlecht belegen lässt, sein sexuelles Interesse projiziert und sich Rettung erhofft." / S. 77f Angela Lehner, Autorin von "Vater unser"*, berichtet herrlich humorvoll und gnadenlos direkt von ihrer Brustverkleinerung als junge Frau und der Problematik erschwerter Darmentleerung nach einer Operation in einem Hitzesommer. Die nicht-binäre Konzeptkünstler*in Sarah Berger thematisiert den schizophrenen Umgang von Social Media (insbesondere in den USA) mit als weiblich gelesenen Körpern: "Meine Unfreiheit dient dem vermeintlichen Schutz meines heiligen Körpers vor sexueller Ausbeutung. Als Schutz vor Sexualisierung meines zwangsvergeschlechtlichten und dadurch schon längst durchsexualisierten heiligen Körpers. Als Schutz vor Verunreinigung und Beschämung meines längst ausgebeuteten Körpers. Denn schämen sollen sich immer nur die, die angeschaut werden, niemals die, die sie anschauen. Wer wird hier geschützt? Mein Körper oder der vergeschlechtlichende, objektifizierende und sexualisierende Blick auf ihn?" / S. 81 Weitere Texte thematisieren etwa die Mastektomie infolge einer Krebserkrankung (aus Sicht einer non-binary Person) oder künstliche Brüste als Teil der Travestiekunst. Auch diese Essays fand ich äusserst lesenswert, weil sie mir Einblicke in Welten, Situationen und Gefühle brachten, die ich nicht aus eigener Erfahrung oder aus meinem Umfeld kenne. Wenn ich an der Vielfalt der Autor*innen und Thematiken etwas auszusetzen hätte, dann wäre es einzig, dass keine Frau vertreten ist, die sich eine grössere Brust wünscht und sich - gerne auch kritisch - mit diesem Wunsch auseinandersetzt. Aber ich kann auch verstehen, wenn die Herausgeber*innen mit ihrer Auswahl nicht noch ins Horn von "die Grösse der Brüste definiert den Grad an Weiblichkeit" blasen wollten. Insofern erfolgt hier ein erfrischend anderer, vielfältiger Blick auf Brüste, der auf mich eine befreiende Wirkung hatte. Fazit Ich kann nur allen die Lektüre von "Brüste - Eine Anthologie" von Linus Giese und Miku Sophie Kühmel empfehlen. Die vielperspektivische Auseinandersetzung mit einem derart an Bedeutung überladenen Körperteil liefert einerseits viel Anregung zur Selbstreflexion und andererseits Ansätze zur Demystifizierung oder Destigmatisierung - je nachdem, von welcher Seite man sich der Thematik nähert. Die Fakten Brüste - Eine Anthologie Linus Giese und Miku Sophie Kühmel (Hrsg.) Daniela Dröscher, Antje Rávik Strubel, Bettina Wilpert, Nils Pickert, Sarah Berger, Dr. Michaela Dudley, Biba Oskar Nass, Angela Lehner, Kirsten Achtelik, Audrey Naline (Texte) Tropen Verlag (Klett-Cotta) 176 Seiten Erschienen am 17.05.2024 Hardcover ISBN: 978-3-608-50249-7 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Tropen Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. Die Seitenzahlen können von der Printversion abweichen. *Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Wir haben die Wahl! Internationale Cartoons zu Demokratie und Rechtsstaat
2024 ist ein Superwahljahr. Da habe ich mit "Wir haben die Wahl!", herausgegeben von Christian Langer, das passende Buch für euch. Mit Cartoons aus aller Welt wird hier ganz deutlich, was für wertvolle Errungenschaften Demokratie und Rechtsstaat sind. Machen wir Gebrauch vom Privileg, mitentscheiden zu können, und gehen zur Wahl! Am 9. Juni 2024 ist Europawahl. Gerade hat Mexiko die erste weibliche Präsidentin gewählt. In Indien klammert sich Premier Modi an die Macht. Im November wählt die USA - aller Voraussicht nach zwischen altem weissen Mann und altem weissen Mann. Rechtsstaat und Demokratie könnten da durchaus auch auf dem Spiel stehen (siehe zum Beispiel "Die Brandstifter" von Annika Brockschmidt). Denn absurderweise wird im Juli mit Donald Trump wohl offiziell der erste verurteilte Straftäter zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei gekürt. Dass er bei einer Wahl den (neutralen) Rechtsstaat aushebeln und die Macht des Präsidenten zementieren würde, kündigt er unverhohlen an. Trump ist natürlich auch Thema in den Cartoons, aber diese sprechen viele weitere Themen an. Frauenrechte, Antisemitismus, den (fehlenden) Schutz von Minderheiten, Wahlhürden, die Verquickung von Patriarchat und Diktatur, Fakenews, Populismus, Meinungsfreiheit, Klimakrise, Migrationspolitik und vieles mehr thematisieren die Künstler*innen auf humorvolle, aufrüttelnde oder sarkastische Weise. Insgesamt liegt der Fokus eher auf Deutschland und der EU, aber eine gewisse Durchmischung hat Herausgeber Christian Lange mit der Auswahl der Themen und Cartoonist*innen doch hingekriegt. Unter den Künstler*innen sind beispielsweise Chapatte aus der Schweiz, Til Mette und Ruth Hebler aus Deutschland, Cathy Wilcox aus Australien oder Ted Rall aus den USA. Und auch Zeichner*innen wie Darío Castillejos (Mexiko), Damien Glez (Burkina Faso) oder Manjul (Indien) sind vertreten (vollständige Liste siehe unten). Die Cartoonist*innen stellen sich dabei immer auf die Seite von Rechtsstaat und Demokratie, auf die Seite der Marginalisierten, der Unterdrückten, der Ungehörten und führen uns - teils mit ironischen Mitteln - vor Augen, wie froh wir sein können, in demokratischen Staaten zu leben, in Staaten mit mehr oder weniger universellem Wahlrecht. Doch sie zeigen auch, dass erstens nicht alle Menschen dieses Glück haben (z.B. im Iran - siehe dazu auch meinen Buchtipp "Frau, Leben, Freiheit" von Marjane Satrapi und weiteren) und dass zweitens auch in diesen Demokratien nicht alles gut läuft und viel auf dem Prüfstand steht. Denken wir nur an die Beschneidung von Frauenrechten im Besonderen und Menschenrechten im Allgemeinen (etwa in Polen oder den USA), den Vormarsch antidemokratischer Parteien wie der AfD in Deutschland oder die Verschärfung der europäischen Asylpolitik. Fazit So regen die gesammelten Cartoons und die begleitenden Essays von Oby Ezekwesili, Mikołaj Pietrzak, Homeira Qaderi und Yésica Sánchez Maya zum Nachdenken über Demokratie und Rechtsstaat an und bewirken gleichzeitig deren Wertschätzung. Denn die Cartoons und Texte aus "Wir haben die Wahl!" machen auch deutlich, was ihr Fehlen in vielen Staaten der Welt bedeutet und wie teuer wir in demokratischen Rechtsstaaten für deren Aushöhlung bezahlen würden. Die Fakten Wir haben die Wahl! Internationale Cartoons zu Demokratie und Rechtsstaat Christian Langer (Hrsg.) Amorim, Frank Bahr, Harm Bengen, Camille Besse, Bettina Bexte, BURKH, Chapatte, Darío Castillejos, Doaa Eladl, Rod Emmerson, Tim Oliver Feicke, Fares Garabet, Damien Glez, Katharina Greve, Markus Grolik, Teresa Habild, Osama Hajjaj, Ruth Hebler, Michael Holtschulte, Björn Karnebogen, Musa Kart, Petra Kaster, Vladimir Kazanevsky, Arkadiusz Krupa, Manjul, Dorthe Landschulz, Mario Lars, Til Mette, Denis Metz, MOCK, OL, Ted Rall, Stephan Rürup, Heiko Sakurai, Schwarwel, Swen, Klaus Stuttman, Stefano Tartarotti, Bas van der Schot, Cathy Wilcox (Cartoons) Oby Ezekwesili, Mikołaj Pietrzak, Homeira Qaderi, Yésica Sánchez Maya (Texte) Lappan (Carlsen) und Lawcom.Institute Zweisprachige Ausgabe (Deutsch/Englisch) 128 Seiten Erschienen am 25.03.2024 Hardcover ISBN: 978-3-8303-3682-2 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Lappan Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. *Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Sommer auf der Fahrradinsel
(Werbung/Verlosung) Die Tage werden wieder wärmer. Zeit, das Fahrrad rauszuholen! Lasst euch von Ariane Pinel entführen und verbringt mit Zoé einen "Sommer auf der Fahrradinsel". Zum Internationalen Kindertag und zum Weltfahrradtag könnt ihr sogar ein Exemplar des Bilderbuchs gewinnen! Wir sind als Familie oft mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb war sofort klar, dass wir "Sommer auf der Fahrradinsel", das neue Bilderbuch von Ariane Pinel lesen müssen. Darin darf Zoé ihre Ferien bei Cousine Louise auf der Fahrradinsel verbringen. Mit dem Fahrrad in die Freiheit! Es ist ein Traum! Denn auf der Fahrradinsel gibt es keine Autos. Alle sind mit den Fahrrädern unterwegs und so können sich auch Zoé und Louise ganz frei auf der Insel bewegen. Zusammen erleben sie einen Sommer voller Abenteuer. Doch irgendwann sind die Ferien natürlich vorbei und Zoé muss zurück aufs Festland. Hier fallen ihr all die Autos richtig negativ auf. Und das Schlimmste? Sie darf sich mit ihrem Fahrrad nicht mehr alleine fortbewegen. Eines Tages reicht es ihr und sie beschliesst, trotz all der Autos auf der Strasse zurück zur Fahrradinsel zu fahren. Unterwegs wird sie von einer Youtuberin gefilmt. Das Video geht sofort viral. Und siehe da. Die Menschen sind begeistert von der Idee, ihre Autos loszuwerden bzw. sie einfach in etwas anderes zu verwandeln. Und so wird das ganze Land (oder sogar die ganze Welt) die Dreckschleudern los und sattelt auf den Drahtesel um! Besonders gefällt mir neben der selbstermächtigenden Geschichte auch der Illustrationsstil von Ariane Pinel. Die französische Illustratorin schöpft aus einer reduzierten, aber knalligen Farbpalette. Die mal einseitigen, mal doppelseitigen Bilder wechseln sich ab mit Bildern in kleineren Szenen. Besonders charmant sind die Hühner, die immer wieder auftauchen. Zoé hat einen dunkleren Hautton als ihre Cousine Louise. Kritisieren könnte man wohl, dass bei weitem nicht alle Fahrradfahrer*innen auch einen Helm tragen. Dafür ist der Anblick der unterschiedlichsten Pedalen-Geräte ein wahrer Genuss für alle Velo-Freund*innen. Fazit Ariane Pinel erzählt mit "Sommer auf der Fahrradinsel" eine rasante, teils etwas skurrile und nicht ganz realistische Geschichte eines Wandels hin zu einem autofreien Land. Da klingt nicht nur der Aspekt der Umweltfreundlichkeit der Fortbewegung auf dem Fahrrad an, sondern auch die grosse Freiheit, die diese Verkehrsart für Zoé mit sich bringt. Und indem ein kleines Mädchen einen grossen Wandel anstösst, macht das Bilderbuch erst noch deutlich, dass auch kleine Menschen Grosses in Gang setzen können! Die Fakten Sommer auf der Fahrradinsel Ariane Pinel (Text + Illustration) Nele Deutschmann (Übersetzung aus dem Französischen) mairisch Verlag 40 Seiten Erschienen am 12.03.2024 Hardcover ISBN: 978-3-948722-31-9 Ab 4 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Ariane Pinel auf Instagram Website von Ariane Pinel PS: Herzlichen Dank an den mairisch Verlag und Kirchner Kommunikation für das digitale Rezensionsexemplar sowie das Verlosungsexemplar. #HeuteEinBuch: Verlosung zum Kindertag Anlässlich des Internationalen Kindertags vom 1. Juni und des Weltfahrradtags am 3. Juni darf ich dank dem mairisch Verlag ein Exemplar von "Sommer auf der Fahrradinsel" an euch verlosen! So geht's: Verrate mir in einem Kommentar, ob ihr als Familie auch gerne mit dem Fahrrad unterwegs seid. Weitere Lose: Instagram Facebook Die Verlosung startet mit Freischaltung der Posts und endet am Freitag, 7. Juni 2024, 23:59 Uhr. Teilnahmebedingungen: Du bist mindestens 18 Jahre alt und wohnst in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Das Los entscheidet über die*den Gewinner*in. Im Falle des Gewinns wirst du hier bzw. auf Facebook oder Instagram benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch den mairisch Verlag. Zu diesem Zweck gebe ich die Adresse an den Verlag weiter. Die Verlosung hat nichts mit Instagram oder Facebook zu tun. Viel Glück! Deine Eliane Schaut auch bei meinen Kolleg*innen vorbei, die bei der Blogger*innen-Aktion #HeuteEinBuch - Aus Liebe zum Lesen dabei sind und versucht dort ebenfalls euer Glück für das jeweils vorgestellte Kinderbuch! Alu – https://www.grossekoepfe.de/ Janet – https://www.kinderbuchlesen.de/ Jenny – https://www.instagram.com/minibandme/ Katja – https://kuestenkidsunterwegs.blogspot.com/ Marsha – https://mutterundsoehnchen.com/ Sari – https://www.heldenhaushalt.de/sari02/ Steffi – https://www.biber-butzemann.de/blog Noch mehr Fahrradfahren bei mint & malve Wilde Radtour mit Velociraptorin - Nils Mohl, Halina Kirschner (mairisch 2023) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Eine Woche drin ist nicht schlimm
Okay, wir sind nun schon etwas länger drin. Aber "Eine Woche drin" von Nadia Budde bringt gute Laune in jede Bude (entschuldigt den Kalauer). Das ultimativ lustige Anti-Hüttenkoller-E-Book gibt's jetzt beim Verlag Antje Kunstmann. Lockdown-bedingt ist schon so einiges an Büchern und Begleitmaterial auf den Markt gekommen, einiges auch kostenlos. Ich habe euch unten eine kleine, unvollständige Liste zusammengestellt. Gebt mir gerne Hinweise auf weitere Angebote in den Kommentaren oder per Mail. Das Bilderbuch zum Ausnahmezustand Die schönste, lustigste und beste Neuerscheinung in diesem Zusammenhang ist für mich aber "Eine Woche drin". Die bekannte Illustratorin und Kinderbuchautorin Nadia Budde hat uns mit ihrer Bilderserie "Eine Woche drin" während dem Lockdown zuerst auf Instagram bestens unterhalten. Jetzt gibt es die Geschichte auch als digitales Bilderbuch. Der Verlag Antje Kunstmann hat das sehr günstig erhältliche E-Book letztes Wochenende herausgebracht. Es ist auf allen gängigen Plattformen erhältlich (E-Book für Tablet und Smartphone Euro 1.99 bzw. ca. CHF 1.90). Im Bilderbuch erleben wir mit den witzigen Kerlen und Typinnen im charakteristischen Stil von Nadia Budde eine Woche zuhause. Am Montag treffen wir Zimmerzauser, Budenstoffel, Stubenschreck und Couchkartoffel, Hüttenkoller und Sesselspin. Und sie alle sitzen natürlich drin! Auch am Dienstag finden das die witzigen Gestalten gar nicht so schlimm. Sitzfleischbabel geht es am Mittwoch sogar formidabel. Und so wird uns stubenhockenden Leser*innen Wochentag für Wochentag in Reimform klar: "Drinnen bleiben - lässt sich machen." Aber am Ende sind wir natürlich auch ganz froh, dass uns Nadia Budde versichert: "Dielenklapper, Beulenwände. Irgendwann ist es zu Ende!" Und bis es soweit ist, halten wir die Moral hoch, bleiben drin und amüsieren uns mit Bilderbüchern zum Ausnahmezustand. Auch sehr empfehlen kann ich euch Nadia Buddes erst kürzlich erschienenes Bilderbuch "Letzte Runde Geisterstunde", das ich euch hier vorstelle. Fazit Mit dem Bilderbuch "Eine Woche drin" von Nadia Budde könnt ihr euch die restliche Zeit bis zur Lockerung der Massnahmen immer wieder aufmuntern. Mit Humor fällt #stayhome doch direkt etwas leichter! Und dass wir für einmal wischen und nicht blättern, ist auch gar nicht schlimm. Einfach schön die Hände waschen und das Handy oder Tablet desinfizieren, dann geht das keimfrei! ;-) Ich empfehle das witzige Bilderbuch allen tapferen Drin-bleib-Kindern ab 3 Jahren und natürlich ihren Eltern. Die Fakten Eine Woche drin Nadia Budde (Text + Illustration) Verlag Antje Kunstmann 16 Seiten Erschienen am 30.04.2020 E-Book ISBN: 978-3-95614-422-6 Ab 3 Jahren PS: Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag Antje Kunstmann. Mit Bilderbüchern gegen den Lagerkoller In der Facebook-Gruppe "Kinderbuchecke von MINT & MALVE" sammle ich Bilder- und Kinderbücher sowie andere Materialien rund um das Coronavirus und den Lockdown. Hier eine kleine Auswahl. Für mehr schaut doch mal in der Gruppe vorbei! Coronavirus. Ein Buch für Kinder - Axel Scheffler, Elizabeth Jenner, Kate Wilson, Nia Roberts (Beltz & Gelberg, kostenloser Download) Was ist was - Viren. Den Krankheitserregern auf der Spur (Tessloff, kostenloses PDF) Emmi & Einschwein. Dummer Drachenschnupfen - Anna Böhm und Susanne Göhlich (Oetinger, kostenloses Kinderbuch als PDF) Drin-Bleib-Monster - Sophia M. Phildius (Bilderbuch zum gratis Anschauen, als E-Book-App oder in Papierform) Wilma Wochenwurm erklärt: Wir halten alle zusammen. Ein Corona Kinderbuch über Solidarität und Beschränkungen - Susanne Bohne (als Print oder E-Book) Wilma Wochenwurm erklärt: Virus & Co. - Susanne Bohne (als Print oder E-Book) Zuhause reist man am weitesten - Plattform vom NordSüd Verlag mit kostenlosen Malvorlagen, Bastelanleitungen, Hörspielen, Lesungen etc. Unterhaltung für zu Hause - Plattform vom Orell Füssli Verlag mit Malvorlagen, Online-Lesungen und mehr rund ums Bilderbuch Schluss mit Langeweile - Beschäftigung für zu Hause vom Usborne Verlag für Kinderbücher Rätselspass von "Was ist was" (Tessloff, kostenlose Downloads) Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich sehr, wenn du die gute Laune für den Lockdown teilst. Du kannst dir zum Beispiel den dazugehörigen Pin auf Pinterest merken.
- Mit Worten will ich dich umarmen
Seid ihr auf der Suche nach Gedichten und Gedanken, die berühren, zum Nachdenken anregen und zum Schmunzeln bringen? Dann schaut euch "Mit Worten will ich dich umarmen" von Lena Raubaum und Katja Seifert unbedingt an! "Mit Worten will ich dich umarmen" sagt Lena Raubaum schon mit dem Titel ihrer Gedicht- und Gedankensammlung. Und ihre Worte in Kombination mit Katja Seiferts reduzierten Illustrationen fühlen sich tatsächlich an wie ganz viele sanfte Umarmungen. Beim Lesen fühlt man sich aufgehoben, abgeholt, berührt, ermutigt, auch mal etwas herausgefordert, bewurzelt und beflügelt. Da gibt es Gedichte, die sich reimen oder auch nicht, in den Raum geworfene Fragen, kleine Feststellungen, neu interpretierte Sprichwörter, witzige Wortspiele und schöne Wortschätze. Und das zu ganz unterschiedlichen Themen: Gefühle, Mut, Freundschaft, Friede und Versöhnung, Trost, Abschied, schöne Orte, Begegnung und Kommunikation, Hoffnung und Zuversicht sind nur einige der Themen. Frühglück Heute hat mich die Freude geweckt einfach so sie hat mir einen Kakao gelacht und mit mir Frühstücksbrote geschmunzelt das wird ein guter Tag das ist ein guter Tag Lena Raubaum, S. 10 Lena Raubaum schenkt mit ihren Worten Trost, zeigt Möglichkeiten auf, betrachtet Dinge aus ungewohnter Perspektive, stellt Verbindungen her und umgarnt uns so mit ihren Worten - egal, ob nun locker gereimt, mit oder ohne Versmass. Die Illustrationen von Katja Seifert kommen in gedeckten Farben und mit reduzierter Farbpalette daher und ergänzen Lena Raubaums Worte, ohne sie zu überladen. Mal sind sie ein Spiegelbild des Texts, mal bewirken sie ein zweites Schmunzeln, fügen einen neuen Blickwinkel hinzu. Am Ende des Buches gibt es ein Verzeichnis, das die Gedichte und Gedanken nochmals thematisch ordnet, so dass man auch gezielt nach etwas Passendem zu seiner Stimmung oder einem besonderen Anlass suchen kann. Und das Beste? Schon bald erscheint mit "Ich hab da was für dich"* das zweite Buch vom österreichischen Duo Lena Raubaum und Katja Seifert. Ihr könnt es schon vorbestellen (siehe unten). Ich kenne es zwar noch nicht, bin aber sicher, dass es wieder ein grosses Geschenk sein wird! Die Fakten Mit Worten will ich dich umarmen Lena Raubaum (Text) Katja Seifert (Illustration) Tyrolia Verlag 96 Seiten Erschienen am 15.08.2021 Hardcover ISBN: 978-3-7022-3958-9 Ab 7 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Ich hab da was für dich Lena Raubaum (Text) Katja Seifert (Illustration) Tyrolia Verlag 92 Seiten Erscheint am 31.08.2024 Hardcover ISBN: 978-3-7022-4230-5 Ab 7 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Website von Lena Raubaum Lena Raubaum auf Instagram Website von Katja Seifert Katja Seifert auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Tyrolia Verlag für das Rezensionsexemplar. Noch mehr Gedichte, Verse und Sprachspielerisches bei mint & malve Der Wortschatz - Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger (NordSüd 2024) Welches Tier war hier? - Lena Walde, Meike Töpperwien (Oetinger 2023) Marie Käferchen - Kai Lüftner, Wiebke Rauers (NordSüd 2022) Moni heisst mein Pony - Andrea Gerster, Lika Nüssli (SJW 2021) The Hill We Climb - Amanda Gorman (Hoffmann und Campe 2021) Eins zwei drei Rentier - Nadia Budde (Peter Hammer Verlag 2021) Eine Woche drin - Nadia Budde (Verlag Antje Kunstmann 2020) Letzte Runde Geisterstunde - Nadia Budde (Verlag Antje Kunstmann 2020) vier kerzen drei könige zwei augen ein stern. 24 Weihnachtsgedichte - Arne Rautenberg, Katrin Stangl (Peter Hammer Verlag 2019) Durch den Wald - Nele Palmtag (Kunstanstifter 2017) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Windstärke 17
(Werbung) Letztes Jahr landete Caroline Wahl mit ihrem Debütroman "22 Bahnen" einen Bestseller. Jetzt geht die Geschichte von Tilda und Ida in "Windstärke 17" weiter. Ob der neue Roman mit dem Debüt mithalten kann? Das erfahrt ihr in diesem Artikel. Seit Tilda zuhause ausgezogen ist und ihre kleine Schwester Ida mit der alkoholkranken Mutter allein in der Wohnung an der Fröhlichstrasse zurückblieb, sind 10 Jahre vergangen. Ida nimmt uns in "Windstärke 17" - dem neuen Roman von Caroline Wahl mit nach Rügen. Nachdem sich die Mutter das Leben genommen und Ida sie zuhause tot aufgefunden hat, muss sie einfach raus. Möglichst weit weg. Eigentlich würde sie auch gerne zu Tilda, die jetzt mit Viktor und den beiden Kindern in Hamburg lebt. Aber irgendwie kann sie die immer korrekte, gut organisierte Schwester jetzt gerade nicht aushalten, denn in ihr tobt ein Sturm. Und den muss sie irgendwie herausfordern - mit Rennen, Schreien, Schwimmen. Nur Schreiben kann sie seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr, dabei hatte sie ihrem Agenten doch versprochen, endlich einmal etwas Längeres zu liefern. "Und ich habe nur diesen Wutklumpen und die Scham und die tote Mutter und den ganzen Scheiß, und das ist so unfair, dass ich mir den Wutklumpen am liebsten aus dem Bauch rausschneiden würde. Und ich frage mich, wie lange man mit so einem Wutklumpen im Bauch überhaupt überleben kann." / S. 80 Während Ida versucht, sich selbst und einen Umgang mit dem Suizid ihrer Mutter zu finden, ist das Wetter oft ebenso stürmisch wie das Gefühlschaos in ihr drin. Zum Glück stösst sie aber auf gute Menschen wie den Barbesitzer Knut und seine Frau Marianne, die ihr Arbeit geben und sie bei sich aufnehmen. Und dann ist da auch noch Leif, ein gutaussehender DJ und Surfer. Ob ihnen die Freundschaft (oder Liebe) gegenseitig gut tut, ist allerdings fraglich. Denn Leif steckt gerade selber in einer schwierigen Lebensphase, muss sich um seinen dementen Grossvater kümmern, jettet als DJ in der Weltgeschichte herum, nimmt zu viele Drogen. Caroline Wahl schildert uns die Geschehnisse und Idas Gedanken wieder als inneren Monolog ihrer Erzählerin, durchzogen von den Dialogen mit ihren Mitmenschen und gelegentlichen Messages an diejenigen, die gerade nicht auf Rügen sind. Der Sound ist dabei ebenso frisch und trotz der Traurigkeit auch immer wieder mit Witz gespickt wie bei ihrem Debüt "22 Bahnen" (ausführliche Besprechung). Allerdings kam mir Ida nie so nah wie damals Tilda und einige Stilmittel, wie das der Wiederholung, nutzt die Autorin für mich zu extensiv, so dass sie ihre Wirkung verlieren und etwas bemüht wirken, als hätte sie keine weiteren Ideen. Am Ende musste ich dann doch ein paar Tränen verdrücken, das muss ich ihr lassen. Ich rate euch trotzdem, zuerst einmal "22 Bahnen" zu lesen - oder hören - und wenn euch das total flasht, könnt ihr "Windstärke 17" immer noch anhängen. Eine Fortsetzung ist übrigens nicht ausgeschlossen, auch wenn Caroline Wahl aktuell an einem Buch zu einem anderen Thema sitzt. Das hat die Autorin im Interview mit "Die Literaturagenten" bei radioeins verraten. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, was sie uns noch zu bieten hat. Ich mag ihren Tonfall und die vielen Referenzen auf ihre (und knapp auch meine) Kinder- und Jugendzeit so gerne, dass ich auch weitere Bücher von ihr unbedingt lesen möchte. Kleiner Hinweis am Rande: Caroline Wahl verwendet die Begriffe "Suizid" und "Selbstmord". Letzteres lehne ich (wie viele Expert*innen der Suizidprävention) ab und würde mich freuen, wenn das in einer zweiten Auflage korrigiert würde. Ein Suizid oder eine Selbsttötung hat nichts mit einem Mord zu tun. Das ist ein strafrechtlicher Begriff , bei dem eine stark negative Bewertung mitschwingt. Die Fakten Windstärke 17 Caroline Wahl Dumont 256 Seiten Erschienen am 14.05.2024 Hardcover ISBN: 978-3-8321-6841-4 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Caroline Wahl bei Instagram PS: Herzlichen Dank an Dumont und NetGalley für das digitale Rezensionsexemplar. Die Seitenzahl des Zitats bezieht sich auf das E-Book und kann von der Printversion abweichen. "22 Bahnen" bei Storytel kostenlos hören Habt ihr den Vorgängerroman "22 Bahnen" von Caroline Wahl noch nicht gelesen? Dann könnt ihr ihn jetzt vor der Lektüre von "Windstärke 17" auch einfach hören! Das Hörbuch von Dumont audiobook, gelesen von Carolin Haupt, gibt es auch bei Storytel. Auch von "Windstärke 17"* gibt es ein Hörbuch, gelesen von Maximiliane Häcke, allerdings noch nicht bei Storytel. Mit dem Link zum kostenlosen 45-Tage-Probeabo* (statt der üblichen 30 Tage) könnt ihr unverbindlich reinhören und habt zudem Zugang zu über 600'000 weiteren Hörbüchern und E-Books für Gross und Klein! Wir können es nur empfehlen. Wir hören sehr viel, ob nun zuhause oder unterwegs. Das Abo ist jederzeit kündbar. Nach der Probephase kostet es 14.90 Euro/Monat. Weitere Bücher rund um Suchterkrankungen bei mint & malve Das Geheimnis meiner Superkraft - Alison Bechdel, Holly Rae Taylor (KiWi 2023) Silberregen glitzert nicht - Christine Werner (Mixtvision 2023), ab 11 Jahren Pizza Girl - Jean Kyoung Frazier (Kampa 2022) Das grüne Auge - Nathacha Appanah (Lenos Basel 2021) Auf Erden sind wir kurz grandios - Ocean Vuong (Hanser Verlag 2019) Loyalitäten - Delphine de Vigan (Dumont 2018) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!